Peter Ramsauer Alter

Die Freude im Dorf war damals groß, als der acht Pfund schwere Bub am 10. Februar endlich da war. »Mein Vater hat das ganze Wirtshaus freigehalten«, erzählt der CSU-Politiker im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Der kleine Peter entwickelte sich prächtig: »Ich war als Kind ziemlich mollig.« Seine Kindheit verbrachte er mit seiner jüngeren Schwester Anneliese in der Talmühle, die sich seit 475 Jahren im Familienbesitz befindet. 1966 ereilte die Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Der Vater starb mit nur 54 Jahren. Seine Mutter Maria, die 2011 mit 90 Jahren verstorben ist, führte die Talmühle weiter, die später in den »Gewerbepark Talmühle« umgewandelt wurde.
Die ersten Jahre seiner Schulzeit verbrachte Peter Ramsauer an der Volksschule Traunwalchen (heute Carl-Orff-Grundschule) ehe er 1964 an das Gymnasium in Marquartstein wechselte und dort 1973 Abitur machte. Er studierte an der Ludwig-Maximilian-Universität München Betriebswirtschaftslehre und promovierte 1985 zum Doktor der Staatswissenschaften. Als Sohn einer Müllerfamilie erlernte er nebenbei auch das Müllerhandwerk und legte darin 1980 die Meisterprüfung ab. Ramsauer ist mit seiner Frau Susanne verheiratet und hat vier erwachsene Töchter.
Die Politik war schon in jungen Jahren ein Steckenpferd von Peter Ramsauer. Er war Mitbegründer der Schülerunion Bayern und trat 1973 in die CSU ein. Die Worte seiner Mutter, als er Mitte der 1970er Jahre den JU-Verband gründete (»Um Gottes Willen Peter, du wirst doch kein Politiker werden«) werde er nie vergessen, sagt Ramsauer. Ab diesem Zeitpunkt ging seine politische Karriere stetig nach oben: Er war Vorsitzender des JU-Kreisverbands Traunstein und stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern. Von 1985 bis 1991 führte er den CSU-Ortsverband Traunreut, war Mitglied im Kreistag Traunstein.
1990 wurde er als Direktkandidat seines Wahlkreises in den Bundestag gewählt. Vom Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag über den Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe und stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden schaffte er es bis zum Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Jahr 2009. Nach vier Jahren verlor er sein Ministeramt an seinen Parteifreund Alexander Dobrindt.